Flora und FaunaBekannt ist das Binntal vor allem für die vielen seltenen Blumen: Da blühen Schwefelanemonen (Pulsatilla alpina subsp. apiifolia) neben Hunderten von Türkenbundlilien (Lilium martagon); Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina) wechselt sich ab mit Männertreu (Nigritella nigra); hie und da erblickt des Kenners Auge einen Frauenschuh (Cypripedium calceolus). Steinbrech (Saxifraga), Ehrenpreis (Veronica), Nelken (Dianthus) und Glockenblumen (Campanula) sind in zahlreichen Farb- und Formvarianten vertreten; die weisse Trichterlilie (Paradisea liliastrum) ziert die Frühsommerwiese. Alpenakelei (Aquilegia alpina), Goldprimel (Androsace vitaliana), Hallers Primel (Primula halleri), Schleichers Enzian (Gentiana schleicheri) oder der verbreitete Alpendost (Adenostyles alliariae), die Pestwurz (Petasites albus) und der seltene Weidenblättrige Baldrian (Valeriana saliunca) würzen die reine Bergluft. Besonders das Seitental, das Längtal in Richtung Saflischpass, ist reich an einzigartigen Pflanzen. Nicht zu verpassen ist in der zweiten Maihälfte die Grengjer Tulpe (vgl. Rundweg Tulpenring Grengiols), die weltweit nur hier blüht. In der Twingi-Schlucht zwischen Ausserbinn und Binn wächst die Walliser Levkoje (Matthiola valesiaca). Zahlreich vertreten sind auch Vögel, Schmetterlinge, Heuschrecken (Heustraffel, wie der Walliser sagt), Käfer, Eidechsen sowie die eine oder andere Schlange. Im Frühjahr, wenn noch Schnee auf den Hängen liegt und im Herbst, um sich ein letztes Mal so richtig satt zu fressen, bevölkern ganze Herden von Hirschen und Rehen die tiefer gelegenen Weiden. Auch Gämsen lassen sich in höheren Lagen blicken. Murmeltiere gibt es viele und in gewissen Regionen, z.B. in der Alp Freichi, sind sie gar nicht menschenscheu. Nicht ganz so häufig aber auch immer mal wieder Gast ist der Alpenschneehase, im Sommer braun, im Winter weiss. Tatsächlich finden sich im Park noch viele Arten an Tieren, die heute selten geworden oder vom Aussterben bedroht sind. So bietet das Tal auch ornithologische Raritäten, zum Beispiel die an der Binna siedelnde Wasseramsel. Ab und zu erblickt der Wanderer einen Birkhahn, eine Alpenbraunelle oder einen Adler unter vielen anderen mehr. Häufiger sind die Falken, die ihre Runden über die kargen Weiden der Hochalpen ziehen. Eine wirkliche Rarität bildet die wenige Millimeter grosse Rötliche Bernsteinschnecke, welche in der Schweiz nur ganz im Osten in Graubünden und in der Twingischlucht lebt. Der Landschaftspark Binntal hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Lebensraum dieser Tiere und der Flora zu schützen, damit auch die Nachwelt sich daran erfreuen kann. Wollen Sie mehr erfahren, erleben, sehen? Dann buchen Sie eine der Themenwanderungen, die von Tourismus Binn angeboten werden. Letzte Änderung: 01.05.2020 |