Camping Giessen im Binntal, Wallis
Camping Giessen im Binntal, Wallis
Camping Giessen im Binntal, Wallis
Camping Giessen im Binntal, Wallis
Camping Giessen im Binntal, Wallis

Faszination Mineralien

Das «Binntälli» – so nennen die Einheimischen liebevoll in ihrem Walliserdialekt ihre Heimat – zieht wegen den einzigartigen Mineralienfunde bereits seit Jahrhunderten Gelehrte, Forscher und Sammler aus Nah und Fern an, dies bezeugen unter anderem zwei Urkunden im Gemeindearchiv, datiert im Jahr 1609 und 1714.

In der Binntal-Chronik, 1946 von Pfarrer K. Jost verfasst, steht folgendes geschrieben: «Binn – das Tal der Kristalle – wurde keineswegs deswegen das steinreiche Tal genannt, weil ein felsiges, enges Tor den Zutritt zum Tal bildet oder weil es besonders steinig wäre. Nein, dieser Name rührt von den Kristallen her, deren Heimat das Binntal in ganz besonderer Art ist...

...Kristalle und Pässe sind nicht nur zwei Worte für Binner und Kurgäste, sie bildeten sich im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte zu zwei Begriffen, mit denen Entwicklung und Ruhm des Binntales eng zusammenhängen... .»

Die Grube Lengenbach ist 1958 wieder geöffnet worden. Der Abbau findet seither ohne Unterbruch statt. Die Grube gehört zu den zehn mineralreichsten Mineralfundstellen der Welt. Ihre Berühmtheit verdankt sie neben dem faszinierenden Kontrast blutroter Realgarkristalle auf schneeweissem Dolomit besonders den vielen seltenen Arsen-Sulfosalzen wie beispielsweise Hatchit, Imhofit und Edenharterit, um nur einige zu nennen. Gefunden wurden zahlreiche Halbedelsteine wie z.B. Adula, Aragonit, Baryt, Chrysokoll, Magnetit, Pyrit und viele andere mehr.

...Die Mineralogen nennen das Binntal wegen der Grosszahl der herrlichsten Funde und der feinen Kristallisation der gefundenen Mineralien eines der berühmtesten Täler der ganzen Welt. Die aus dem Binntal stammenden Mineralien füllen nicht nur ganze Abteilungen in den grossen Museen der Weltstädte wie Paris, London, Berlin, sondern auch manche Vitrine privater Sammler!

Besonders interessante Über- und Einblicke in diese aussergewöhnliche Mineralienwelt bieten die ortsansässigen Museen:

Mineralienmuseum André Gorsatt

Lange Zeit gab es in der Schweiz, mit Ausnahme der Lengenbach-Mineralien, keine komplette Regionalsammlung von Kluftmineralien aus der Binntal-Region. André Grosatt aus Imfeld hat sich 55 Jahre lang mit Leidenschaft dem Mineraliensammeln im Binntal gewidmet und dabei eine einzigartige Sammlung einheimischer Mineralien zusammengetragen. Sie war 16 Jahre lang, bis Herbst 2011, in einem Ausstellungsraum in seinem Wohnhaus zu besichtigen. Um zu verhindern, dass die Sammlung später einmal auseinandergerissen und in alle Welt verkauft wird, hat André Gorsatt eine wichtige Entscheidung getroffen: Seit Juli 2012 ist die Sammlung im neu erbauten Mineralienmuseum untergebracht, um die Binntaler Mineralien optimal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gleichzeitig wurde die gemeinnützige Stiftung "Mineralien Stiftung André Gorsatt" gegründet, damit die Binntal-Mineralien auch in Zukunft im Tal bleiben und in ihrer ursprünglichen Umgebung der Nachwelt erhalten bleiben. Das Mineralienmuseum von André Gorsatt enthält über 1000 einzigartige Fundstücke.

Am 25. November 2016 erhielt er den Ehrendoktortitel der Universität Basel, in Anerkennung seiner Verdienste bei der mineralogischen Erfassung des Binntals und der Entdeckung neuer Mineralien, verliehen. Mehr unter: www.andre-gorsatt.ch.

Regionalmuseum Binn

Das Regionalmuseum Binn wurde 1982 eröffnet. Es befindet sich in der ehemaligen Dependance des Hotels Ofenhorn. Neben Exponaten zu den Themen Archäologie und Volkskunde im ersten Stock, sind im Untergeschoss Mineralien aus der umfangreichen Sammlung der Burgergemeinde Binn ausgestellt, die an der Ausbeute der Grube Lengenbach (3 km östlich von Schmidigehiischere) rechtmässigen Anteil hat.

Weitere Exponate stellt der einheimische Mineraloge Prof. Stefan Graeser, einige Schweizer Museen und der einheimische Strahler Toni Imhof zur Verfügung, dessen Vater bereits die Grube betrieb. Weiter sind geologische Karten und zwei Modelle der (nicht zugänglichen) Grube Lengenbach zu bestaunen. Mehr unter: www.muesums.ch.

Weitere Informationen zu Exkursionen, Schleifkursen, Verkauf usw.


Bildlegenden von oben:

  • Dolomitband in der Wyssi; A. Gorsatt
  • Kupferhaltiger Aquamarin; A. Gorsatt
  • Bergkristall vom Halsensee; S. Weiss
  • Anatas vom Mittlenberg; S. Weiss
Letzte Änderung: 01.05.2020